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Heute soll es zur Abwechslung um ein Thema gehen, welches mir seit nun gut 2 Jahren sehr doll am Herzen liegt: Der Auslandstierschutz. Ich kann euch gar nicht so genau sagen, wann & warum ich damit begonnen habe, mich mit diesem Thema zu beschäftigen & demnach auch auseinander zu setzen. Tiere liegen mir schon seit meiner Geburt an wahnsinnig am Herzen und ich hatte auch das Glück, während meines gesamten bisherigen Lebens mit diesen wunderbaren Geschöpfen leben zu dürfen. Noch ein Vorteil auf dem Land in einem Haus mit großem Garten aufzuwachsen. Jedenfalls möchte ich euch heute ein wenig über den Auslandstierschutz erzählen und euch auch von meinen bzw. unseren Erfahrungen damit berichten.

Warum ist gerade Auslandstierschutz so wichtig?

Tieren in Not muss geholfen werden und ich – und zum Glück auch viele andere – sind auch der Meinung, dass Tierschutz an keiner Landesgrenze enden darf. Es ist doch völlig nebensächlich, ob es um ein notleidendes Tier in Deutschland geht oder in Spanien, Bulgarien, Griechenland oder sonst wo. Tiere, die in Not sind kann man doch nicht einfach im Stich lassen und einfach die Augen verschließen! Egal ob es deutsche oder ausländische Tiere sind!

Tierheime im Ausland

Nur einmal vorweg: Auf Aussagen wie “Deutschen Tierheime sind doch auch schon überfüllt. Müssen denn da noch Tiere aus dem Ausland geholt werden?” möchte ich nicht eingehen, einfach auf Grund der Tatsache, dass die Zustände in ausländischen Tierheimen keineswegs mit denen in Deutschland zu vergleichen sind. Das ist Fakt! Allein wenn man sich die Statistiken zu heimatlosen Tieren anschaut, müsste das jedem klar sein. Und auch die Tierheim-Tiere im Ausland haben oft nichts oder nur wenig zu fressen oder zu trinken, müssen oft auf kaltem Betonfußboden ohne Decken oder Körbchen schlafen oder liegen in ihren eigenen Exkrementen, weil die Zwinger nicht entsprechend gesäubert werden. Einige Tiere leben sogar Tag und Nacht draußen und das bei jeder Witterung ohne wenigstens eine Hütte oder einen ähnlichen Unterschlupf zu haben. Aufgrund der geringen Anzahl an Tierheimen sind die paar vorhandenen maßlos überfüllt; Beißereien bis zum Tod sind an der Tagesordnung. Die Tiere dort erhalten keinen Funken Liebe, keine Streicheleinheiten und haben oft keine Chance, noch mal ein Zuhause bei einem tierlieben Menschen zu finden. Allein der Gedanke daran macht mich so unendlich wütend & traurig! Und die Tiere auf den Straßen? Diese werden verjagt, verscheucht, getreten und misshandelt. Viele sterben an Verletzungen oder Krankheiten einsam & verlassen. Während meines Auslandssemesters in Thailand habe ich so viele Streuner gesehen: Mit Räude befallen und mit offenen Wunden vom kratzen, verletzt und ängstlich, da sie immer nur weggescheucht werden aber trotzdem noch freundlich mit dem Schwanz wedelnd. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was diese Tiere durchmachen und diese Zustände kann man einfach nicht mit Deutschland vergleichen. Zum Glück!

Massentötungen von Tieren im Ausland

Von Massentötungen habt ihr sicher auch schon etwas gehört. Diese Thematik wird ja auch ab und an Medien thematisiert. Diese sind ein weiterer Unterschied zu Deutschland: Hunde & Katzen in ausländischen sogenannten “Auffangstationen” werden nach einer Galgenfrist zwischen 10 und 21 Tagen zum großen Teil getötet. Völlig egal ob jung oder alt. Wenn Tiere eingeschläfert werden dann dauert der Todeskampf mit dem Nervengift mitunter bis zu 20 Minuten. Könnt ihr euch das vorstellen?! Eine andere Methode ist die Vergasung der Tiere und das in Massen! Ich habe auch schon darüber gelesen, dass ihnen Stöcke ins Maul gebunden oder ihre Schnauzen zugenäht wird, damit sie verhungern. Ja und dann gibt es auch noch die Methode, die Tiere mit Stöckern, Eisenstangen oder was sonst noch so rumliegt, geschlagen werden – bis zum Tode. Teilweise werden sie sogar bei lebendigem Leib verbrannt …

Was bedeutet Auslandstierschutz?

Auslandstierschutz bedeutet vor allem eins: HINSCHAUEN. Tieren kann nicht geholfen werden, wenn Menschen immer nur wegschauen, frei nach dem Motto “Irgendwer wird sich schon kümmern.” Aktiv helfen könnt ihr schon indem ihr einem Tierschutzverein bspw. ein Like auf Facebook schenkt und auch Beiträge teilt. Desto mehr Leute sich beginnen für diese Problematik zu interessieren, desto mehr Interesse erlangt diese Thematik auch in der Politik an Bedeutung. Viele Organisationen könnt ihr natürlich auch mit Sachspenden unterstützen: Alte Bettlaken, Decken, Näpfe, Geschirre, Futter – all das hilft den Vereinen unheimlich. Und natürlich sind auch Geldspenden ein wichtiger Faktor, denn ihr könnt euch nicht vorstellen, was den meist ehrenamtlichen Vereinen bei der Versorgung für Kosten entstehen: Kastrationen, die Behandlung von kranken & verletzten Tieren, Futter, Instandhaltungskosten, Mitarbeiterkosten etc. Dort hilft wirklich jeder Cent! Kennt ihr in diesem Zusammenhang eigentlich Gooding? Über Gooding kannst Du gemeinnützige Vereine durch Einkäufe in über 900 Online-Shops unterstützen. Dein Einkauf kostet Dich keinen Cent mehr. Ihr könnt euch einfach ein Add on installieren und schon erhaltet ihr ein kleines Pop-up Fenster, wo ihr den entsprechenden Verein, welchen ihr unterstützen möchtet, auswählen könnt. Wirklich eine tolle Sache!! Ja und natürlich könnt ihr Tiere adoptieren, denn das ist das Ziel der Vereine & Organisationen: Tieren ein zu Hause zu ermöglichen, wo sie geliebt werden und sich geborgen fühlen. Und falls ihr vielleicht kein Tier adoptieren könnt, weil ihr wie wir z.B. schon drei Katzen habt, dann bietet euch doch als Pflegestelle an und bietet einem Hund oder Katze ein schönes Zuhause, bis ein endgültiges Heim gefunden ist!

Unsere Pflegekitten aus Montenegro

Genau so angewiesen wie auf Spenden – seinen es Geld- & auch Sachspenden – sind viele Vereine auf Pflegestellen oder (natürlich noch besser) Endstellen. Denn jeder Verein hat natürlich auch nur ein begrenztes Aufnahme-Kontigent von Tieren und um neue Hunde und Katzen zu retten, ist es wichtig, Tiere zu vermitteln oder in Endstellen unterzubringen, wo sie bis zur endgültigen Vermittlung leben. Ja und da André & ich gern etwas mehr tun wollten, als “nur” zu spenden oder Vorkontrollen durchzuführen, hatten wir uns dazu entschlossen, eine (!) Pflegekatze bei uns aufzunehmen. Dazu gibt es übrigens auf Facebook diverse Gruppen, wo für unterschiedliche Vereine & Organisationen Pflegestellen gesucht werden. Dort trägt man sich einfach mit seinem Kontaktdaten in ein entsprechendes Dokument ein und wird anschließend kontaktiert, wenn eine PS in dem jeweiligen Ort gesucht wird. Man kann natürlich auch einen Beitrag posten und erhält dann Kommentare von verschiedenen Vereinen und Kontaktpersonen. Ich habe damals jedenfalls eine Nachricht erhalten von der Tierhilfe Montenegro e.V., ob wir auch zwei Kitten aufnehmen könnten … Oh je, dachte ich mir, zwei gleich. Schließlich hatten wir ja bereits Tom & Jerry  aber gut – wir haben zugesagt & bereits eine Woche später stand auch schon eine nette Frau an einem Sonntag Morgen mit zwei entzückenden Kitten vor unserer Wohnungstür. Bei den beiden Süßen handelte es sich um so genannte Notfälle, welche in Montenegro auf der Straße gefunden wurden und im örtlichen Tierheim nicht aufgenommen werden konnten. Ja und hier seht ihr auch schon die beiden herzallerliebsten Stubentiger, welche wir spontan Simba & Leo getauft hatten.

beide leo simba_leo

katzis-collage

Sind sie nicht zuckersüss?! Wir haben uns auf der Stelle in sie verliebt.

So und wie ging es nun weiter? Also grundsätzlich ist zu sagen, dass es eigentlich vor der “Übergabe” der Tiere – seien es nun Hunde oder Katzen – einen Bogen auszufüllen gibt und wenn dort alles passt, folgt eine Vorkontrolle (machen wir zB auch mehrmals im Monat). Erst wenn diese positiv ausfällt, kann der neue Mitbewohner auf Zeit auch einziehen. Bei Endstellen ist das Vorgehen das selbe. Bei uns ging das alles etwas schneller, weil es sich wirklich um Notfällchen gehandelt hat und alles super schnell gehen musste. Die Tiertransporte – egal ob aus Montenegro, Bulgarien, Rumänien oder wo auch immer her – erfolgen nämlich meistens nur 1x monatlich. Also normaler weise läuft alles etwas organisierter ab :) Jedenfalls waren wir fortan also zu viert … oder?! Hmmm wäre da nicht unser kleiner Paco (hier habe ich euch unsere drei ja schon vorgestellt), der dreibeinige Bulgare, den André & ich aus Bulgarien adoptiert hatten und der ebenfalls in den nächsten Tagen bei uns ankommen sollte (und natürlich auch ist). Oh je – 5 Katzen?! Ernsthaft! Nun gut. Die kommenden Wochen waren wirklich sehr sehr stressig kann ich euch sagen. Nicht, weil sich unsere 5 Miezen nicht verstanden haben, denn da gab es gar keine Probleme und das bei 5 Jungs!, nein! Eher, weil unsere beiden Pflegekatzen leider ziemlich krank waren und wir 2x die Woche beim Tier- oder/und Notarzt saßen. Ich sage euch, das geht wirklich an die Substanz und als dann nach ewigen Zeiten mit Durchfall und Fieber, Simba & Leo endlich “gesund” waren, kam das nächste Problem zum Vorschein: Ein fieser Katzenpilz, der letztendlich nicht nur alle unsere Katzen sondern auch uns angefallen hat. Das war wirklich der Horror und wir sind oft an unsere Grenzen gestoßen. Nebenbei mussten wir ja auch Vollzeit arbeiten und André war und ist unter der Woche ja fast immer beruflich in Jena. Ich weiß nicht wie wir es geschafft habe aber es ging und nach 3-monatigen hin- & her waren endlich alle (einschließlich uns) gesund & wir konnten wenigstens etwas abschalten. Wenn ihr euch jetzt fragt, wer die ganzen Kosten getragen hat: Futter, Streu, Spielzeug etc. tragen bei einer PS fast immer die Leute selbst, die Tierarztkosten tragen häufig die Vereine, dies variiert allerdings. Bei uns hat die Tierhilfe Montenegro e.V. komplett alle Kosten übernommen. Zum Glück! Diese beliefen sich nämlich auf rund 1000€! Letztendlich waren die beiden Stubentiger etwas länger als 4 Monate bei uns und ich kann euch sagen, dass ich die Zeit (auch wenn sie teilweise mega anstrengend war) total genossen habe und ich glücklich bin, dass wir die Beiden bei uns haben durften. Hätten wir sie nicht aufgenommen, wären sie wohl auf der Straße gestorben. Simba & Leo wurden übrigens von einem süßen Pärchen aus Leipzig adoptiert, die sich auch gleich Hals über Kopf in die beiden Schmusetiger verliebt hatten. Und wisst ihr was?! An einem der kommenden Wochenenden fahren wir sie besuchen – Ich freu mich so!!! So und nun noch ein paar Bilder von unseren Katzis :)

pflegekatzen-fashionzauber
Leo, Simba & Paco
katzis_süss
Simba, Tommy & Paco

paco-baby-kitten

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So nun ist der Beitrag doch etwas länger geworden aber das Thema ist einfach zu wichtig, um es in einem Absatz abzuspeisen. Meine Bitte an euch: Schaut nicht weg sondern schaut hin und helft! So vielen Tieren auf der Welt geht es schlecht, sie haben niemanden, werden geschlagen und sterben einsam. Viele haben ihr ganzes Leben lang nicht eine Streicheleinheit genießen können und wissennicht, was menschliche Wärme & Zuneigung ist. Könnt ihr euch dieses Leid vorstellen?!

Wenn ihr Fragen habt könnt ihr mir gern jederzeit schreiben oder einfach einen Kommentar dalassen! :)